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Neue Publikation beleuchtet den Stand nachhaltiger Softwareentwicklung in der Wirtschaft

In seiner neuen Publikation beleuchtet das Projektteam von Potentials of Green Coding die Frage, ob Green-Coding-Ansätze in der Softwareindustrie Anwendung finden und wie diese umgesetzt werden.

Die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche (IKT) ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Mit diesem Wachstum steigen auch die Bedenken rund um den CO2-Fußabdruck des Sektors. Vermehrt kommt der Wunsch nach ressourcen- und energieeffizienter Software auf, kurz: Green Coding. Allerdings gibt es verschiedene Interpretationen und Terminologien rund um Green Coding und nachhaltige Software. Das führt zu Herausforderungen: bei der Umsetzung spezifischer Maßnahmen während des Entwicklungsprozesses und bei der Kommunikation ihrer strategischen Vor- und Nachteile.

In der neu veröffentlichten Publikation geht das Team des Projekts Potentials of Green Coding der Frage nach, ob Konzepte der umweltfreundlichen Softwareentwicklung in der Softwarebranche bereits angewendet werden und welche Herausforderungen und Gelingensbedingungen im Hinblick auf die Implementierung nachhaltiger Entwicklungsprozesse existieren. Zur Beantwortung wurden über die Projektlaufzeit eine Umfrage und ein Workshop mit Vertreter*innen der Wirtschaft durchgeführt, die viele wichtige Erkenntnisse lieferten. So gaben nur etwa 17 Prozent der Befragten an, dass ihre eigene Firma genug unternimmt, um die ökologischen Auswirkungen ihrer Software zu verringern und etwa 75 Prozent stimmten der Aussage zu, dass es ungenutztes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit im Softwareentwicklungsprozess gibt. Das Thema ist aktueller denn je und es ist klar erkennbar, dass Green Coding in der Wirtschaft immer wichtiger wird. So gab etwa die Hälfte der befragten Softwareunternehmen an, Green Coding als strategisches Ziel anzusehen, jedoch messen aktuell nur etwa 18 Prozent der Firmen die Umweltauswirkungen ihrer Software aktiv.

„Auch im Prozess der Softwareentwicklung ist es wichtig, das Phänomen des Greenwashings zu verhindern, bei dem Ressourcen- und Energieeffizienz als Verkaufsargumente ohne wesentliche Umweltvorteile anerkannt werden. Dafür ist es entscheidend, Methoden und Werkzeuge zur Messung der Umweltauswirkungen von Softwareprodukten, einschließlich ihres Energieverbrauchs, weithin zu verbreiten und zugänglich zu machen und gleichzeitig standardisierte Messeinheiten einzuführen“, so Carolin Henze, seitens der GI verantwortlich für das Projekt. 

Diese und weitere Erkenntnisse gibt es hier nachzulesen.

Das Projekt Potentials of Green Coding ist eine Kooperation der Gesellschaft für Informatik e.V., der HTW Berlin und des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Es wird über eine Laufzeit von 18 Monaten von der Internet Society Foundation finanziert. Weitere Informationen zum Projekt auf https://gi.de/aktuelles/projekte/green-coding